Lauftrainer Helmut Bezani hat sein Hobby zum Beruf gemacht

Irgendwann hat vermutlich jeder schon einmal davon geträumt, sein Hobby zum Beruf zu machen. Einer, der genau das geschafft hat, ist Lauftrainer Helmut Bezani – Inhaber von Lauffieber Dortmund. Hier erzählt er seine Geschichte.

Auf dem Weg zum Antelope Canyon Ultra soll mir mein Trainer Helmut Bezani von Lauffieber Dortmund die nötige fachliche Unterstützung bieten. Es scheint zu klappen: Immerhin konnte ich beim Phoenixsee-Halbmarathon meine persönliche Bestzeit deutlich verbessern. Außerdem schaffte ich den Rothaarsteig-Marathon planmäßig und konnte beim Bottroper Herbstwaldlauf meinen ersten Ultra in den im Trainingsplan vorgesehenen ca. 5:30 Stunden bewältigen.

Mein Trainer stellt sich vor

Mein Name ist Helmut Bezani. Ich bin 38 Jahre alt und Vater von zwei Kindern. Vor knapp zwanzig Jahren habe ich mit dem Laufen begonnen, da die Waage zu diesem Zeitpunkt ein dreistelliges Gewicht angezeigt hat und der Bescheid zur Musterung im Briefkasten lag. So wollte und sollte es ab diesem Zeitpunkt einfach nicht mehr weitergehen. Mit 176 cm war ich einfach zu klein für knapp 100 kg Körpergewicht.

Also begann ich wie vermutlich die meisten Laufanfänger mit dem Laufen um einfach ein paar Kilogramm abzunehmen. Nach zwölf Monaten blieb die Anzeige auf der Waage bei 74 kg stehen.

Angefixt vom Laufen

Das erste Ziel war geschafft! Und ganz nebenbei lief ich nur noch aus Spaß. Angefixt vom Laufen und dem erreichten Ziel suchte ich mir neue Ziele. Logisch gewesen wäre die Teilnahme an einem Volkslauf oder ähnlichem, aber auch hier suchte ich mir gleich mal eine richtige „Klinke“ – den Schlössermarathon in Potsdam.

Helmut Bezani, Trainer bei Lauffieber Dortmund.

Warum es ausgerechnet dieser Marathon sein sollte, kann ich heute nicht mehr sagen. Aber wie es manchmal im Leben ist, sollte dieser Lauf mein Schicksal verändern. Der Marathon selbst lief gar nicht gut, nach Kilometer 25 war nahezu körperlich am Ende. Doch mein Leitspruch hieß schon zu dieser Zeit: „Wo ein Ziel ist, ist auch ein Weg!“ Und so ging es weiter und weiter…

Im Ziel lernte ich einen Ausbilder der Bundeswehr kennen und wir kamen ins Gespräch. Kurze Zeit später war ich dann selbst im Bereich der Sportausbildung tätig. Und so bin ich dem Laufen stets treu geblieben.

Vier Bandscheibenvorfälle, vier Comebacks

Bis 2012 erlitt ich vier Bandscheibenvorfälle und jedes Mal gelang es mir dank dem Laufen wieder stärker aus dieser Phase zurückzukommen. Aufgeben gehört einfach nicht zu mir, denn schließlich passte es auch schirr nicht zu meinem Leitspruch. Nach dem Ende meiner aktiven Bundeswehrzeit habe ich mich im Nebenberuf mit einer eigenen Lauf- und Ausdauerschule selbständig gemacht.

Meine zivilen Arbeitskollegen konnten dies absolut nicht nachvollziehen und ich hörte nahezu täglich wieso ich denn lieber von der Arbeit heimlaufe als das Auto zu nehmen oder warum mir die Laufrunde wichtiger sei als ein gemeinsamer Abend bei Bier und Chips auf der Couch. Diese Zeit prägte mich weiter und ich erarbeitete mir schließlich ein Laufkonzept, das ich gemeinsam mit einem Physiotherapeuten als Präventionskurs anbot.

Neid und Unverständnis im Umfeld wurden größer

Der Neid und das Unverständnis wurden immer größer und trieben mich quasi wie von selbst zu immer neuen Laufzielen. Erst verbesserte ich meine eigenen Zeiten im Marathon und Halbmarathon, später dann im Sommer 2018 finishte ich dann meinen ersten Ultramarathon über 100 km.

So konnte ich nach knapp 20 Jahren erfolgreich auf das Laufen zurückblicken. Heute teile ich als Lauftrainer meine Erfahrungen und ideelle Werte in eigenen Vorträgen. Meist jedoch nur vor „Kleingruppen“. Schlussendlich kündigte ich in diesem Jahr meine unbefristete Arbeitsstelle und fröne seitdem meinem Hobby – so entstand Lauffieber Dortmund.

Läufer aus Leidenschaft

Ich bin Läufer aus Leidenschaft und dies gebe ich an interessierte weiter. Ganz nach dem Motto: Gemeinsam machen wir auch Dich fit! Neben meinen Laufkursen begleite ich „Ersttäter“ bei Ihrem Volkslauf, Halbmarathon bzw. Marathon, damit auch diese Läufer nicht ans Aufgeben denken. Denn wo ein Ziel ist, ist auch ein Weg!

Dem Trainer (links) auf der Spur.

Wie es zukünftig beruflich weiter geht kann ich heute noch nicht sagen, aber eins steht bereits fest: Ein Leben ohne Laufen wird es für mich nicht mehr geben. Und wer meine Unterstützung bei der vielleicht schönsten Sache der Welt genießen möchte, für den werde ich stets ansprechbar sein.

Genau aus diesem Grund darf ich seit diesem Jahr meine Erfahrungen auch in einem Fachmagazin für Läufer teilen. Wer hätte das vor knapp zwanzig Jahren gedacht. Im nächsten Jahr soll es auch für mich weiter gehen, mein erster 100-Meilen-Lauf steht an und hierbei kann ich mich schon heute auf meine Läufer verlassen, welche sich bisher stets auf mich verlassen durften. Aber das ist eine andere Geschichte…

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