Watt am trainingsplanen dran: Wie drehe ich das Ding in Moab?

Wer einen Ultra laufen will, sollte gezielt trainieren. Ein Trainingsplan muss her. Aber welcher? Ich muss lesen.

Laufbücher, also Sachbücher, nicht Werke wie „Warum wir laufen“ oder „Born to Run“, haben einen großen Nachteil: Sie sind echt schwer. Richtige Brocken. Die „Laufbibel“ von Matthias Marquardt oder „Das große Laufbuch“ von Herbert Steffny sind keine leichte Bettlektüre. Aber sie stecken voller Wissen – und voller Pläne. Und ich habe keinen. Keinen Plan. Vor dem Behind the Rocks Ultra muss aber einer her.

Von nix kommt nix – Pläne helfen

Wie Hannibal (der vom A-Team, nicht der mit den Elefanten) liebe ich es, wenn ein Plan funktioniert. Und Trainingspläne funktionieren in der Regel. Ja, Training macht dich echt besser. Für einen Marathon setzt man ja normalerweise zehn bis zwölf Wochen an. Das kenne ich, das kann ich. In der Regel nehme ich mir einen Steffny-Plan mit einer etwas zu ambitionierten Zielzeit und passe den dann aufgrund meiner eigenen Erfahrung so an, dass ich beim Marathon klarkommen sollte.

Auf Asche werde ich wohl wieder meine Intervalle ballern.

Aber 50 Kilometer sind mehr als ein Marathon und Moab ist – wer hätte das gedacht – nicht Paris, Berlin oder Hamburg. Der Behind the Rocks Ultra wird eher eine Mischung aus Stilfser Joch oder Langkofel und Antelope Canyon Ultra. Man nehme das Geläuf vom Antelope, die Höhenmeter vom Langkofel und die Anstrengung vom Stilfser Joch. Das könnte passen.

Trainingsbücher von Marquardt und Steffny einmal durchgeschüttelt

Für den Moab-Trainingsplan bin ich jetzt etwas von meiner Routine abgewichen. Ich habe mir den Marquardt und den Steffny geschnappt und nach Plänen gesucht, die irgendwie zu einem 50-Kilometer-Lauf passen könnten. Marquardt hat keine Ultras, aber Marathons. Ich habe mich für einen langsamen Marathon-Plan entschieden. Mein Plan für den Plan: Ich fange mit Marquardt an und mache mit Steffny weiter, den der hat einen Plan für 100 Kilometer. Den hatte ich schon für die Vorbereitung auf die 80 Kilometer beim Antelope Canyon Ultra benutzt. So habe ich beide Pläne einmal durchgeschüttelt und gemischt.

Auch im Winter lässt es sich gut laufen.

Marquardts Marathon-Plan für vier Stunden ist auf 16 Wochen angelegt. Steffnys Plan für 100 Kilometer in 13 Stunden läuft über zehn Wochen. Heißt: Ich starte am 2. Dezember mit Marquardt und gemütlichen 20 Kilometern in noch gemütlicherer 6:30er Pace. Gewürzt wird das Ganze mit ein paar Intervallen unter der Woche. So wird aus den beiden Plänen Stefans Eigenbau, der mich in Moab hoffentlich gut ins Ziel bringt. Da selbst der 100er-Plan keinen Lauf über mehr als 50 Kilometer vorsieht, sollte das klappen. Der letzte lange Lauf wird ein 40er 14 Tage vor dem Ultra.

Das Wetter wird wahrscheinlich die größte Herausforderung. Es wird regnen, schneien, stürmen. Aber watt soll’s! Mal sehen, vielleicht baue ich auch wieder so eine bekloppte Nummer wie meinen „Dortmund extrem“-Lauf von vor dem letzten Paris-Marathon ein. Es soll ja nicht nur Qual sein.

 

2 Antworten auf „Watt am trainingsplanen dran: Wie drehe ich das Ding in Moab?“

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.