Antelope Canyon Ultra, Folge 10: Laktattest und Trainingsplan

Keine zwei Monate mehr bis zum Antelope Canyon Ultra, und mir geht der Arsch auf Grundeis. Sorry für die Wortwahl, aber es ist so. Zum Auftakt des Endspurts stand erst mal ein Laktattest auf dem Plan. Mir erfreulichem Ergebnis immerhin. Und danach habe ich mich endlich getraut, mir den Trainingsplan anzuschauen – ich bin entsetzt!

„Du musst die Sieben fühlen“, sagt mein Trainer Helmut Bezani von Lauffieber Dortmund, als er mir die langen Läufe, die in den kommenden Wochen auf dem Plan stehen zeigt. Die Sieben fühle ich schon, wenn ich mit einer Pace von 6:30 min/km laufe. Wie fühlt sich dann erst die richtige Sieben an?

Irgendwo zwischen stehen und langsam laufen liegt die Sieben. Meine Frau meint, man könne 7 min/km laufen. Ich habe das verneint: „Das ist höchstens Walking!“ Oder stehen bleiben und auf die Erdrotation warten.

Langsamkeit lernen

Aber es hilft ja nix. Ich muss Langsamkeit lernen. Beim Antelope Canyon Ultra werde ich wohl nicht durch die Wüste spurten. 80 Kilometer wollen langsam gelaufen werden, und die Pace von 7 min/km habe ich mir ja nicht ohne Grund ausgedacht. Eigentlich finde ich die sogar relativ ambitioniert, vor allem, wenn ich an die vielen Fotopausen denke, die ich einlegen werde.

Also stehen im Plan ein paar ordentliche Sonntags-Riemen von leckeren fünfeinhalb Stunden in lockeren sieben Minuten pro Kilometer. Gefühlt komme ich in der Zeit mit der Pace gerade bis zum Wellinghofer Dorfgrill und zurück. Naja, ein bisschen weiter wird es schon gehen.

Laktattest als Standortbestimmung

Zunächst steht aber ein Laktattest im Kalender. Nach der Standortbestimmung im Sommer soll der zeigen, ob das bisherige Training überhaupt Wirkung gezeigt hat. Vom Feeling her habe ich ein gutes Gefühl und würde schon behaupten, dass ich mich verbessert habe. Die neue Halbmarathon-Bestzeit, die tolle Leistung beim Neujahrslauf am Phoenixsee, das zufriedenstellende Ergebnis beim Rothaarsteig-Marathon und die Intervalle, die ich immer flotter laufe als im Plan vorgesehen, machen mir Hoffnung.

Ich spule also die Laktattest-Intervalle auf dem Laufband ab, in den Pausen piekst mir Helmut ins Ohr. Auch jetzt fühlt es sich nach Verbesserung an.

Wahnsinnige Erkenntnis: Training hilft!

Bei der Auswertung zeigt mir Helmut meine Werte – und siehe da: Training hilft tatsächlich! Speziell im für den Ultra wichtigen Grundlagenbereich habe ich mich deutlich verbessert. Und auch beim Marathon-Tempo sind meine Werte besser geworden.

Marathon – da war doch was? Nach dem Antelope Canyon Ultra steht ja der Paris-Marathon auf dem Programm. Alle sagen mir, ich würde da mit dem langen Ultra in den Beinen bestimmt eine neue Bestzeit aufstellen. Wenn ich aber auf den Trainingsplan für die kommenden knapp zwei Monate blicke, sehe ich da so gut wie keine Tempoeinheiten.

Das ist vermutlich richtig so, denn vor Arizona muss ich – wie Helmut es ausdrückt – die Sieben fühlen. Und das geht halt nur beim Laufen. Also: Schuhe an, raus und schauen, wie sie sich so anfühlt, die Sieben.

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