Verdammte Hacke – die Füße streiken

Nach dem tollen Phoenixsee-Halbmarathon habe ich spontan beschlossen, beim RUNSchnellweg eine neue Bestzeit aufzustellen. Daraus wurde nix: Meine Füße streiken. Absage, nix läuft mehr. Dabei habe ich Großes vor.

Von der Zielzeit zur Zwangspause

Neun Sekunden. So viel – oder so wenig – hat beim Phoenixsee-Halbmarathon zur neuen Bestzeit gefehlt. Das hätte doch locker beim nächsten Lauf drin sein müssen, oder? Ich hatte mir den RUNSchnellweg zwischen Mülheim und Essen ausgeguckt, flach, schnell, bestens geeignet für ein paar Sekunden Glanz. Die Krümelchen wollte ich einsammeln, um endlich eine neue PB zu feiern.

Aber: Der Körper hatte andere Pläne.

Schmerzen statt Sekundenglück

Direkt nach dem Phoenixsee fing es an. Erst nur ein Ziehen, dann ein Brennen – und zwar beidseitig. Rechts meldete sich die Achillessehne mit unangenehmem Stechgefühl. Links (ja, ich weiß, die Seite hatte bisher Sendepause) wurde es auch nicht besser: Plantarfasziitis-Alarm. Inzwischen hat sich das Ganze hübsch weiterentwickelt – unter die Ferse gewandert, also wohl ein Fersensporn. Jackpot!

Klar ist: Es tut weh. Und zwar so richtig. An Laufen ist gerade nicht zu denken.

Einlagen, Schuhe, Hoffnungsschimmer

Im Alltag helfen Einlagen ganz gut. Ich habe mittlerweile eine kleine Orthopädie-Kollektion: Laufschuhe mit Sohlen von Solestar und Currex, dazu orthopädische Einlagen in den Straßenschuhen. Das funktioniert erstaunlich gut – zumindest beim Gehen.

Besonders positiv überrascht mich ein Modell: die TrueMotion-Laufschuhe. Mit Einlagen getragen fühlen sich Achillessehne und Ferse fast „normal“ an. Keine Wunderheilung, aber immerhin ein kleiner Lichtblick.

Wie kam’s dazu?

Ganz ehrlich: Ich weiß es nicht genau. Schon vor dem Phoenixsee hatte ich sporadisch Schmerzen, vor allem bei den Longruns. Deshalb hatte ich viele dieser Einheiten aufs Rad verlegt – und dachte naiv, das würde reichen, um die Füße zu schonen.

War’s eine Überbelastung? Eher nicht. Vielleicht eine Fehlbelastung? Möglich. Aber woher, warum, wieso? Keine Ahnung. Und das macht’s nicht besser.

Stillstand ist gerade Fortschritt

Jetzt heißt es: Ruhe bewahren. Und zwar im wörtlichen Sinne. Kein Training, kein Laufen, stattdessen Warten, Pflegen, Hoffen. Als Ziel – optimistisch wie ich bin – habe ich mir den Neujahrslauf am Phoenixsee gesetzt. Quasi als symbolischen Neustart.

Bis dahin: Ersatztraining. Und aufpassen, dass ich nicht zu viele Speckröllchen ansetze. Eigentlich wäre jetzt ja die perfekte Zeit, um im Firmen-Gym an die Geräte zu gehen, Muskeln aufzubauen und mal so richtig sinnvoll zu essen.

Eigentlich.

Denn blöderweise hat mein Arbeitgeber nicht nur ein Fitnessstudio, sondern auch eine verdammt gute Kantine. Zwischen Rinderroulade, Currywurst und Pasta des Tages fällt das mit der Disziplin nicht ganz so leicht.

Gedämpfte Stimmung statt Dämpfungsschuh

Der Kopf will laufen, die Füße sagen „nö“. Und so sitze ich hier, streichle meine Einlagen, google nach Therapietipps und hoffe auf baldige Besserung. Bis dahin gilt: Nichts erzwingen, die Füße ernst nehmen – und dran glauben, dass der nächste Start kommt. Vielleicht nicht schnell. Aber hoffentlich schmerzfrei.

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