Wenn sich ein halber Marathon anfühlt wie ein ganzer

Boah, war das warm! Ja, ich jammere schon ab 15 Grad über die Hitze, aber auch bei meinem zweiten Anlauf beim Vivawest-Marathon strahlte die Sonne vom Himmel. Doch so schlimm wie bei meinem ersten Versuch war es nicht – nicht nur weil ich dieses Mal nur die halbe Distanz gewählt hatte.

Bei meinem ersten Vivawest-Marathon was es brüllend heiß, während die mega-öde Strecke alles noch schwerer machte. Inzwischen wurde die Strecke modifiziert und erheblich verbessert. Wirklich gut ist sie allerdings immer noch nicht.

Zollverein ist ein Highlight.

Das größte Manko des Vivawest-Marathons ist die so gut wie nicht vorhandene Stimmung am Streckenrand. Zollverein ist zwar ein industriekulturelles Highlight, aber wer dort laufen möchte, findet mit dem Herz-Kreis-Lauf eine tolle Alternative. Da braucht‘s den Vivawest nicht.

Der Vivawest-Marathon ist überflüssig

Braucht‘s den überhaupt?

Ich denke, nein. Die Strecke hat Höhepunkte: Zollverein und den Nordsternpark. Abseits davon ist es ein Mix aus Landschaftslauf und Ruhrpott-Hässlichkeit. Gelsenkirchen halt.

Im Nordsternpark.

Ich finde das total schade. Denn das Ruhrgebiet hätte einen wirklich coolen Marathon verdient. Selbst der liebevoll organisierte Rhein-Ruhr-Marathon hat im Duisburger Norden große Schwachstellen. Der Marathon am Baldeneysee ist ein Landschaftslauf ohne Publikum.

Ich werde mal in mich gehen und überlegen, wie ein stimmungsvollerer Ruhrgebiets-Marathon aussehen könnte.

Schnell gestartet, später gekämpft

Mein Vivawest-Halbmarathon war bis ca. km 13 echt okay. Dann wurde es schwer. Ab km 16 am Nordsternpark wurde es fies. Unter anderem weil meine Füße so richtig schmerzten. Warum? Die Wahl der Schuhe.

Ich wusste ja, dass der Asics Meta Racer ein Renner für eher leichtere Läufer ist, also nicht für mich. Trotzdem wollte ich wissen, wie ich mit dem Schuh bei einem Halbmarathon klarkommen würde.

Gefühl wie bei ganzem Marathon

Die gute Nachricht: Die Knie haben gehalten. Die schlechte Nachricht: Die Füße nicht. Die letzten fünf Kilometer waren echt heftig und fühlten sich an wie bei einem ganzen Marathon.

Mit Plakette im Ziel.

Nicht nur die Füße. Noch nie war ich nach einem Halbmarathon dermaßen kaputt. Jeder Muskel in den Beinen stöhnt am Abend nach dem Lauf wie nach 42,195 Kilometern.

Im Ziel war ich nach 1:56:19 – kurz vorher huschte der Sieger des Marathons an mir vorbei.

Tragisches Ende: Todesfall auf der Strecke

Aber was jammere ich… Am Abend wurde bekannt, dass am Nachmittag ein 20-jähriger Halbmarathoni kurz vor dem Ziel auf der Strecke verstarb. Das passiert leider immer wieder und ich fürchte, dass sich das durch Corona noch häufen wird.

Leute, lasst euch beim Arzt durchchecken und lasst im Zweifel die bezahlte Startgebühr sausen.

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