Was war das für eine Woche? Zwischen gezieltem Anstiegstraining, einem emotionalen Firmenlauf und einem spontanen Halbmarathon am Pfingstmontag war alles dabei: Fokus, Flow – und Frust. Eine Woche, wie sie im Laufbuch steht.
Samstag: Fokus auf die Rampe
Mit dem anstehenden AOK-Firmenlauf Dortmund im Blick, bin ich am Samstag ganz gezielt auf den Lauf hintrainiert. Die Strecke? Meine Hausstrecke. Start und Ziel? Nur einen Kilometer von der Arbeit entfernt. Und der letzte Kilometer? Der geht stetig bergauf – nicht steil, aber schweinemäßig zäh. Ein räudiges Ding. Also bin ich los: Von zu Hause zum Phoenixsee, diesen einen Kilometer erlaufen – zweimal. Runter, rauf, runter, rauf – und zurück nach Hause. Ziel: Nicht nur die Beine auf diesen Kilometer vorbereiten, sondern vor allem den Kopf.
Dienstag: Mit Laufrucksack die Rampe rauf
Nach der Arbeit nochmal zur Rampe. Runter, rauf, runter, rauf – diesmal mit Laufrucksack. Die Beine müde vom Tag, aber beim letzten Durchgang hab ich mich richtig wohlgefühlt und auch einen unbeladenen Läufer überholt. Das war ein gutes Zeichen.
Donnerstag: Firmenlauf mit Flow
AOK-Firmenlauf in Dortmund. Die Beine: super! Die Laune: bestens! Trotz des üblichen Staus kam ich gut weg. Mein Ziel: Jeden der 6,7 Kilometer in einer Pace unter 5:00 min/km – hat nicht ganz geklappt, weil ich auf den ersten paar hundert Metern im Pulk hängen blieb. Immer derselbe Käse bei Firmenläufen. Danach aber lief’s wie am Schnürchen. Ich hatte sogar noch ein bisschen Luft für einen kurzen Plausch mit einer LinkedIn-Bekanntschaft. Und dann kam er: der Schlussanstieg. Und ich? Hatte richtig Bock. Ich hab den letzten Kilometer richtig genossen. Training hilft einfach – dem Körper und dem Kopf.
Samstag: Longrun mit Strava-Glück
Gut erholt zu einem Longrun gestartet. Die Beine fühlten sich fit an, also ab zu meiner verhassten Lieblingsstelle im Dortmunder Süden: die Straße Am Hülsenberg. 17 % Steigung, gut ein Kilometer lang – ein echtes Biest. Aber diesmal war klar: durchlaufen. Keine Gehpausen, kein Foto am 17%-Schild. Einfach nur laufen. Und es klappte! Persönliche Strava-Segment-Bestzeit.
Mit dazu beigetragen hat Sascha, der inzwischen eine verdammte Bergziege geworden ist und mich durch seine bloße Anwesenheit den Berg hochgescheucht hat.
Sonntag: Ruhetag mit Anflug von Unruhe
Eigentlich Ruhetag, aber irgendwie restlos. Am Abend der Gedanke: Ist am Montag vielleicht irgendwo ein Läufchen? Pfingsten = Feiertag! Und tatsächlich: Friedenslauf in Kirchlinde. Halbmarathon. Spontan angemeldet.
Montag: Spontaner Halbmarathon mit Lerneffekt
Morgens nach Kirchlinde, Startnummer abgeholt. Kurze Frage an die Beine: Geht heute Bestzeit? Die Antwort war vorsichtig optimistisch. Und es lief wirklich gut. Verdächtig gut. Ich rollte durch den Rahmer Wald, immer die Pace im Blick. Das GPS meiner Apple Watch war wohl etwas verwirrt von den Bäumen, aber mein Körpergefühl sagte: Bestzeit. Bei Halbzeit kam ich hochgerechnet auf 1:42 – deutlich unter meiner bisherigen Bestzeit von 1:47:xx.
Aber dann kam er doch: der Mann mit dem Hammer. Ich wusste gar. nicht dass der auch Halbmarathon kann (Obwohl… damals in Bertlich war’s auch schlimm). Ab Kilometer 17 wurden die Beine schwer, bei 18 waren sie leer. Die Zeit rann mir durch die Finger. Gehpausen, Wut. Am Ende stand eine 1:51:xx auf der Uhr. Keine Bestzeit.
Zurück zum alten Mindset
- Ich war enttäuscht. Aber irgendwann kam das positive Mindset zurück: Was war das eigentlich für eine verrückte Woche?
- Die räudige Rampe vom AOK-Firmenlauf erfolgreich trainiert und im Wettkampf fast mit Genuss hochgerannt
- Neue persönliche Bestzeit am Hülsenberg
- Und eine ziemlich stabile Leistung bei einem spontanen Halbmarathon, gerade mal anderthalb Wochen nach dem Hagener Volkslauf mit seinen Höhenmetern
- Ich hab jetzt richtig Bock auf mehr!