Mittagspause – ich bin dann mal laufen

Die neue Arbeit macht es möglich: Neuerdings kann ich sogar in der Mittagspause laufen. Eine tolle Gelegenheit, neue Dinge zu probieren. Nur das mit den Intervallen sollte ich lieber lassen.

Zur Arbeit bin ich nun schon oft gelaufen. Herrlich, dieses Turnschuhpendeln! Seit ich a) in Vollzeit arbeite und b) die dunkle Jahreszeit begonnen hat, bin ich noch nicht von der Arbeit nach Hause gelaufen.

Die Mittagspause zum Laufen entdeckt

Stattdessen habe ich ein anderes Zeitfenster für den Sport entdeckt: die Mittagspause. Dank Gleitzeit kann ich mal eben für eine Stunde verschwinden und die überzogene Pause einfach hinten nacharbeiten.

Blick auf den Hengsteysee und Hohensyburg.
Lauf zur Arbeit: Herrlicher Blick auf den Hengsteysee und Dortmund-Syburg.

Doch der kurze Mittagslauf hat seinen Preis. Der Grund dafür ist die Lage der Arbeitsstätte am Hang. Bergab ist es weniger schön. Bergauf hingegen befindet sich ein Wald, in dem es sich wunderbar laufen lässt.

Steile Hänge, runde Kuppen

Wunderbar, naja, wenn man Berge mag. Was für ein Glück, dass ich inzwischen durchaus eine Bergziege bin. Aber dieses Miststück von einem Berg, an dessen Hang sich die Arbeitsstätte schmiegt, ist wirklich sausteil. Die Berge im Ardeygebirge sind von der Form her echte Sauköppe: steile Hänge, runde Kuppen.

Blick über das herbstliche Hagen.
Im Herbst ist sogar Hagen schön.

So renne ich also quasi vom Parkplatz aus direkt nach oben – 60 Höhenmeter auf 500 Meter oder so. Dann kommt ein Sportplatz. „Intervalle!“, dachte ich beim ersten Mittagslauf, lief vernünftiger Weise aber weiter in den Wald und drehte eine schöne Runde.

400 Meter sind zum Kotzen

Doch beim nächsten Mal erlag ich zuerst dem Locken der Bahn und fünf Runden später dem Laktat. Ich bin noch nie 400 Meter gelaufen. Also NUR 400 Meter. Jetzt weiß ich, warum. Auf der Zielgeraden des vierten 400ers ahnte ich, dass Nummer fünf ein böses Ende haben würde. Um es genau zu sagen, dachte ich: „Nach der nächsten Runde kotze ich.“

So kaputt wie nach diesem Lauf war ich noch nie – man sieht’s.

Und dennoch lief ich nach kurzer Verschnaufpause wieder los, das nahe Ende vor Augen. Bis zur Zielgeraden lief es sogar ganz gut, doch dann kam das Laktat und ich spürte, was gleich kommen würde: kotzen. Zwar wurde mir nicht schwarz vor Augen, aber es fehlte nicht viel. Ich pumpte nach Luft und musste würgen. Zum Glück hatte ich noch kein Mittagessen. Die Kollegin hat etwas komisch geguckt, als ich ihr nicht ganz ohne Stolz erzählte, wie elend es mir da oben am Berg gerade ging.

Seitdem bin ich nicht mehr mittags laufen gewesen. Allerdings nicht aus Angst vorm Würgereiz. Nee, ich würde eh viel lieber weiter hoch auf den Berg. Ich habe aber die Kurve nicht gekriegt, hatte zu viel zu tun. Ein Jammer bei dem herrlichen Herbstwetter.

 

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